Das war mal wieder einer dieser Tage, an denen man sich fragt, warum man den Job des Mannschaftsführers eigentlich übernommen hat: Was kann man mehr tun, als seine Mitspieler eine Woche vorher zu kontaktieren, um Treffpunkt und Uhrzeit auszumachen? Es kann doch nicht sein, dass erwachsene Menschen, die zugesagt haben, in einer Mannschaft mitzuspielen, es nicht schaffen, sich an vereinbarte Termine und Uhrzeiten zu halten - und sich entweder gar nicht melden, oder das Ganze mit einem Achselzucken quittieren!?
So standen die übrigen Mitspieler zur ausgemachten Zeit am Realschul-Parkplatz und warteten auf das Eintreffen ihrer beiden Mannschaftskollegen: nach einigem Herum-Telefonieren tauchte der eine dann doch noch auf, der zweite allerdings blieb unauffindbar.
Klar, dass man erst mit erheblicher Verspätung in Gosheim eintraf. Und so durfte man sich bei den Gastgebern zum einen entschuldigen, und zum anderen dafür bedanken, dass diese großzügig abgewartet und die Uhren noch nicht in Gang gesetzt hatten.
Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt: mit dem ersten kampflosen Punkt im Rückstand gingen nach und nach vier weitere Partien verloren, ehe Michael Greiner in einem geduldigen und solide geführten Spiel ein Remis und damit den ersten halben Punkt für seine Mannschaft verbuchen konnte. Danach folgte meine Niederlage, die schon zu Beginn des Mittelspiels absehbar war, als ich mit zwei Bauern und einer Qualität weniger da stand - mein Ziel war es nur, mich so lange zu wehren, bis die Mannschaftsniederlage feststand, um nicht zum wiederholten Male derjenige zu sein, dessen Partieverlust eben jene Gesamtniederlage besiegelt. (Es soll an dieser Stelle keine Entschuldigung sein: aber wenn man sich als Mannschaftsführer entsprechend abgehetzt und gestresst ans Brett setzt, ist nicht unbedingt die beste und konzentrierteste Leistung zu erwarten ...)
In der letzten Partie des Abends konnte Ralph Prinz den einzigen Sieg für Balingen 4 erzielen, nachdem er aus einer grundsoliden Stellung heraus seine Angriffschancen gesucht und gefunden hatte.
Bleibt das Fazit, dass man - wenn überhaupt - noch an einen Erfolg in den beiden verbleibenden Spielen gegen Nusplingen und Spaichingen glauben darf, wenn die Geschlossenheit und der "Wille" in dieser Mannschaft stimmen - bei den meisten ist das zum Glück ja der Fall.
Andreas von H.-Huene, Mannschaftsführer Balingen 4