SV Trossingen 2 - SV Balingen 6 = 3:5

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Nach dem sich die Suche nach Spielern für den Abend schwierig gestaltete, war ich als Mannschaftsführer doch sehr froh, dass wir doch mit acht Leuten nach Trossingen fahren konnten. Um halb fünf fand die Mannschaft sich an der Realschule ein, um gemeinsam nach Trossingen zu fahren, mit von der Partie, unser immer gut gelauntes Ehrenmitglied Fritz Gaiser. Nach dem alle Corona Formalitäten und Mannschaftsaufstellungen geklärt waren konnte es auch schon losgehen. Alle Spieler saßen an ihren Brettern ohne Maske, ich dachte mir nur: endlich wieder ein richtiges Mannschaftsspiel. Und was für ein Mannschaftsspiel das war.

Wir wollen mit den Partien der unteren Bretter beginnen, an Brett 8 lieferte Micha Koch ein starkes erstes Spiel in der B-Klasse ab, auch wenn er am Ende das Spiel nicht für sich entscheiden konnte, war es doch eine tolle Erfahrung. An Brett 7 war die Sache schnell entschieden; mit massivem Materialvorteil versetzte Conny Gulde ihrem Gegner schnell nur noch den Gnadenstoß. Auch an Brett 6 ging es heiß her. Ein wahrer Schlagabtausch, den Marvin Raible trotz anfänglicher Verluste am Ende für sich entscheiden konnte. An Brett 2 und 4 waren ebenfalls schöne Partien zu beobachten, insbesondere die spontan eingesprungene Monja Dieringer zeigte an Brett 2 ihrem Gegner die Härte und gewann ihre Partie ebenfalls mit starkem Materialvorteil und obwohl Fritz Gaiser seine Partie nicht gewinnen konnte. Nach der Partie fragte Fritz seinen Gegner, wie alt dieser denn sei, eine gewisse Tradition, dieser antwortete: „72 und Sie?“ woraufhin Fritz mit vollem Stolz und einem Grinsen auf den Backen sagte: „93!“. Sein Gegner konnte es kaum glauben, wir mussten lachen und freuten uns wie immer Fritz dabei zu haben.

Aber nach dieser Kleinen Geschichte kommen wir jetzt zu den Krimis des Abends, insbesondere meine eigene Partie schien nach dem Verlust eines Bauers bereits verloren, doch es sollte noch schlimmer kommen bei Versuch diesen Bauer zurückzuerobern, tappte ich in eine Falle und übersah ein cleveres Schach. Nach diesem stand es Dame gegen zwei Springer meinerseits; ich wollte die Partie eigentlich schon aufgeben, aber ich dachte: was solls nervst du halt noch etwas mit deinen zwei Springern und das habe ich dann auch gemacht. Etwa 20 Züge später übersah mein Gegner eine von mir gestellte Falle: eine Schachgabel wie aus dem Lehrbuch, ich schnappte mir seinen Turm und es wurde kompliziert. Nach weiteren Zügen tauschte ich dann einen meiner beiden Springer und meinen Turm gegen seine Dame und ich war einen Springer vorne, doch das Spiel war noch nicht vorbei, denn während ich meine Falle geplant hatte, waren bereits viele Bauern verloren gegangen. Neben mir am Brett 5 spielte Michael Gulde; dieser war ebenfalls in einem packenden Krimi gefangen und geriet auch sehr bald wie immer in Zeitnot. Die Spieler von Brett 1, darunter Gerhard Gulde, standen um meine Partie um ein mögliches Remis Angebot von meinem Spiel abhängig zu machen. Da saß ich dann mit meiner gedrehten, aber immer noch knappen Partie, alle Augen auf mich gerichtet und der Gegner bot mir Remis, ich dachte nicht lange darüber nach und lehnte es ab, ich wollte dieses erste Spiel nach der Pause dann doch nicht einfach beenden. Durch ein geschicktes Springeropfer schaffte ich es meinen Bauer doch noch zuerst umzuwandeln. Später schaffte ich es den gegnerischen Bauernvormarsch zu stoppen und brachte meinen Gegner damit zur Aufgabe, damit stand es 4:2. Gerhard einigte sich in seiner Partie bei leichtem Stellungsvorteil auf ein Remis, nachdem sich hier nur noch Bauern und König gegenüberstanden und kein Vordringen in Sicht war. Damit war der Mannschaftssieg sichergestellt.  Die letzte bereits vorher erwähnte Partie von Michael Gulde wurde zeitlich sehr knapp, mit etwa 3 ½ Minuten und sechs zu spielenden Zügen, konnte Michi froh sein, dass er pro Zug 30 Sekunden extra Bedenkzeit bekam. Er schaffte es trotz der Zeitnot und der komplizierten Stellung sich einen kleinen Vorteil zu erarbeiten und brachte den Gegner somit dazu sein Remisangebot anzunehmen.

Alles in allem also ein erfolgreicher und packender Schachabend, der mit einem Sieg von 5:3 belohnt wurde. Als Mannschaftsführer war ich froh, dass ich doch noch mit acht Leuten auftreten konnte und dann auch noch so erfolgreich. Das erste Spiel nach der langen Pause war für alle wieder ein besonderes Gefühl und wie bereits erwähnt bin ich einfach froh, dass es wieder weiter geht in der B-Klasse mit meiner wirklich großartigen Mannschaft!

Ein Mannschaftsspiel Bericht von Tim Jenter

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